… aber der originale Flaschenhalter ist gebrochen und der Hersteller liefert leider keinen Ersatz mehr dafür.

Nach einer eher erfolglosen Internet-Suche zum Thema 3D-Druck für mein Kühlschrank-Ersatzteil war das OpenLab meine letzte Hoffnung, das Projekt umsetzen zu können.

(Christian W.)

So kam es, daß Christian im Oktober zu einem 3D-Drucker Abend ins Lab kam und das defekte Teil zur Begutachtung herumreichte.

Die offene Atmosphäre und Euer sofortiges Interesse mit vielen guten Ideen für die Umsetzung haben mich begeistert. Ihr habt nicht über die vielen Probleme oder Unwägbarkeiten geredet, sondern mir einen realistischen Weg gezeigt, wie ich selbst das Kühlschrankbauteil in OpenSCAD konstruieren und im OpenLab drucken kann. Kurz gesagt, ihr habt mir den notwendigen Anschub gegeben, um loslegen zu können.

Tatsächlich war das defekte Teil nur Aufgrund seiner Größe problematisch, da wir nur bis ca. 200 mm in X, Y und Z-Richtung auf dem Prusa MK3S drucken können. Der im Lab stehende “German Reprap” Drucker ist (noch) nicht betriebsbereit. Damit war klar, daß die Konstruktion des Ersatzteils in Teilen erfolgen musste. Aufgrund der Symetrie bot sich eine Dreiteilung an mit in der Breite variablen Mittelteil. Eine geeignete Verbindung der drei Teile wäre später noch zu definieren. Schrauben oder Kleben wäre eine Variante, aber es kam letztlich zu einer viel eleganteren Lösung.

Nachdem ich mich selbst etwas im SCAD ausgetobt hatte, habt ihr mir beim nächsten Besuch im OpenLab zum ersten Entwurf noch wichtige Tipps gegeben, zum Beispiel den Einbau der Toleranz für die Steckverbindungen. Am Ende des Abends hatten wir einen ersten Mini-Prototypen gedruckt. Nie vorher hatte ich einen 3D-Drucker in Aktion gesehen und fühlte mich an einen Replikator aus Star Trek erinnert ;).

Mit dem ersten Prototyp sollten zwei Dinge überprüft werden:

  • passen die Steckverbindungen
  • folgt die Rückwand der Innenseite der Kühlschranktür

Die Steckverbindungen konnten wir durch aus Erfahrung gewonnenen Toleranzen schnell “passend” machen. Die Rückwand war da ein wenig schwieriger:

Nach 3 weiteren Iterationen und Probedrucken war der Kühlschrankeinsatz fertig – das scheinbar Unmögliche war Realität geworden. Vielen Dank für Eure Hilfe entlang des Weges!

Auch wir wollen uns bei Christian bedanken. Ich hätte nie erwartet, dass man sich binnen einer Woche so tief in OpenSCAD einarbeiten kann, so dass bereits (fremd-) Bibliotheken genutzt werden, Module für das Objekt und 2D Polygone mit 3D Primitiven gemischt im Script Verwendung finden. Diese Eigeninitiative macht es leicht zu helfen. Danke dafür!

Und so sieht das fertige Ersatzteil aus:

Christian hat das Objekt inzwischen bei Thingiverse, Youmagine und bei Prusa veröffentlicht, damit andere, die einen Siemens  KG36E05/02-V04 (oder baugleich) haben, ebenfalls das nicht mehr lieferbare Ersatzteil drucken können.

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